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Ipad und Navigation in einem Tesla
 (c) Adobe Stock # 126396245

Andreas fährt nicht über 130 km/h. Irgendwie sogar drunter. Er hat genau ausgerechnet, wie schnell er fahren darf, damit er richtig  weit kommt. Freilich merke ich mir so etwas nicht, weil ich ja eine ganz andere Autofahrerin bin. Ich steige ein und fahre dorthin, wo ich hin muss. Schnell und ohne Stopp. Das einzige was mich bislang aufhielt, ist der leere Tank oder die Notwendigkeit aufs Kloo zu gehen. Ein Stau hält mich nicht auf. Dann fahre ich Umwege. Oder erledige Telefonate, bis man am Stauhindernis vorbei ist. Mein Motto war immer: Rin in die Karre, Gas geben und ab, bis ich da bin. Ich habe doch nichts zu verschenken! Time is money und zu lange brauchen, heißt zu spät kommen. So einen bestraft das Leben – oder, war das nicht so? Pausen erlaubte ich mir nur, wenn ich nach einem Tag auf Reportage total müde war, und nicht mehr konnte. Dann stellte ich mich zwischen zwei LKW auf den nächsten Parkplatz, schlief – bis mir kalt war und ich wieder aufwachte.

Also, jetzt ganz anders. Der große Ipad in der Büchse rechnet aus, wie weit wir mit der Ladung kommen, welche Station wir anfahren können, wenn wir diese km/h fahren oder jene.  Andreas bleibt eine Weile im Windschatten von einer LKW-Kolonne. Zwischen Würzburg und Nürnberg fährt er ab. Da kennt er einen Autohof mit einem guten Chinesischen Restaurant. Er hängt sein Auto an die Ladestation und lädt uns zum Essen ein.  Ich denke noch: „Oh weh, mindestens eine halbe Stunde Pause bis wir an einem Supercharger soviel Ladung intus haben, um weiterzukommen!“. Wir kommen nach 45 Minuten ans vollgeladene Auto zurück, völlig entspannt. Es war eben nicht die übliche Salamisemmel im Auto verbröselt, gespachtelt während ich schon wieder auf 180 war. Es war doch eine Pause.

Der Tesla hat natürlich Reichweite. Von Würzburg kommen wir gut nach Hause. Zwar müde, nach dem langen Tag, aber fit. Und ich habe das Gefühl bekommen, dass lange Fahrten nicht Salesmen-Vertreter-Raserei oder Oma-Ewig-Travel sein müssen. Irgendwas ist nach dieser Reise anders.